Grillen – aber sicher!

Immer wieder kommt es beim Grillen zu schweren Verbrennungen. Insbesondere Kinder sind gefährdet, wenn Erwachsene gefährliche Fehler machen.

Grillen - aber sicher!

Brennspiritus als Grillanzünder zu verwenden, ist eine ausgesprochen gefährliche Idee. (Bild: IFS)

Grillen gehört zum Sommer, keine Frage. Ein paar Dinge müssen allerdings beachtet werden, damit aus dem leckeren Spaß kein gefährlicher Ernst wird. „Beim Anzünden der Grillkohle kommt es immer wieder zu folgenschweren Unfällen“, sagt Dr. Hans-Hermann Drews von Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung, und zwar wenn Brennspiritus, Benzin oder vergleichbare Flüssigkeiten verwendet werden.

Diese verdunsten, und dabei bildet sich ein brennbares Gas-Luftgemisch. Wird dieses durch die Flamme oder die glühende Kohle entzündet, entsteht eine Stichflamme, die mehrere Meter in die Höhe schießen kann.

Kinder werden bei Grillunfällen häufig besonders schwer verletzt und sollten beim Grillen nicht unbeaufsichtigt gelassen werden.

Ein Anzündwürfel ist allemal sicherer als Brennspiritus. „Und an Benzin zum Grillanzünden sollten Sie nicht einmal denken“, mahnt Drews. Ganz ohne Flamme bringt ein elektrischer Grillanzünder die Kohle zum Glühen. Der muss nach dem Einsatz lediglich für eine Weile auf einer nicht brennbaren Unterlage abkühlen.

Mit einem Elektrogrill spart man sich die Kohle – und obendrein die Entsorgung der Asche. Damit sind auch die Rauchgase vom Tisch, die insbesondere beim Grillanzünden entstehen und oft für „dicke Luft“ in der Nachbarschaft sorgen.

Wer auf dem Balkon oder der Terrasse eines Hauses mit Fassadendämmung aus Polystyrol grillt, sollte außerdem auf genügend Abstand achten, damit die Wärmedämmung nicht durch Hitze oder Flammen geschädigt werden oder gar in Brand geraten kann.

Tipps für eine sichere Grillsaison von den Schadenforschern des IFS:

1.Kinder über die Gefahren aufklären und nicht unbeaufsichtigt lassen!
2.Niemals Brennspiritus oder Benzin benutzten. LEBENSGEFAHR!
3.Feuerfesten Untergrund im Freien als Standort wählen und ein standsicheres Gerät verwenden.
4.Nur mit geeigneten Zündhilfen arbeiten, wie (elektrischen) Anzündern, Zündwürfeln, Pasten oder Grillstartern.
5.Beim Kauf vom Grill, Anzünder und Kohle auf sichere und geprüfte Qualität achten, die in der Regel durch DIN- oder GS-Zeichen dokumentiert wird.
6.Ausreichend Sicherheitsabstand von Feld, Wald und Flur sowie von brennbaren Stoffen einhalten. Und auf die Windrichtung achten, wegen des Funkenfluges.
7.Grillhandschuhe ohne Kunstfasern und lange Grillzangen benutzen.
8.Selbst bei schlechtem Wetter gehört ein Grill nicht unter den Sonnenschirm und schon gar nicht in einen geschlossenen Raum. Rauch ist giftig und lebensgefährlich.
9.Kohle und Briketts nach dem Grillen mit Wasser sorgfältig ablöschen oder drei Tage in einem feuerfesten Behälter auskühlen lassen. Asche ist nicht kompostierbar und gehört in den Restmüll.

Das Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung e. V. wurde 1976 gegründet. Es geht zurück auf das Brandverhütungslabor, das 1884 von der Schleswig-Holsteinischen Landesbrandkasse ins Leben gerufen wurde. Heute hat der Verein mit Hauptsitz in Kiel bundesweit neun Standorte. Ein Team aus Naturwissenschaftlern und Ingenieuren untersucht im Schwerpunkt Brand- und Brandfolgeschäden, Leitungswasser- und Feuchteschäden. Die Erkenntnisse aus den Ursachenermittlungen dienen der allgemeinen Schadenverhütung und werden der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Kontakt
IFS Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer e. V.
Ina Schmiedeberg
Preetzer Straße 75
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0431 – 7 75 78 – 10
schmiedeberg@ifs-ev.org
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