Historie: Operationen am Grauen Star früher und heute

Die Anfänge: Der Starstich bei Grauem Star

Historie: Operationen am Grauen Star früher und heute

Die erste Graue Star Operation geht bis in das Altertum zurück. (Bildquelle: © Robert Przybysz – Fotolia)

Die Geschichte der Grauer Star Operationen geht bis in das Altertum zurück. Bereits im Alten Ägypten und im Alten Babylon wurden Operationen am Grauen Star durchgeführt. Diese Operationsmethoden unterschieden sich allerdings ganz wesentlich von denen, die heute praktiziert werden. Ein Grauer Star oder Katarakt wurde mit einem Starstich behandelt. Dabei wurde die getrübte Augenlinse nicht entfernt, sondern mit einem Messer ins Auge gedrückt. Damit wollten die Starstecher erreichen, dass das Licht besser auf die Netzhaut fällt. Eine bessere Sicht sollte die Folge sein. Leider gelang der Starstich selten. Oftmals führte er zu einer starken Übersichtigkeit oder gar zur Erblindung. In vielen Fällen endete er tödlich. Bis weit in das Mittelalter wurde der Starstich praktiziert.

Im 20. Jahrhundert machte die Entwicklung von Kunstlinsen deutliche Fortschritte bei Grauem Star

Der Gedanke, bei einer Katarakt Kunstlinsen einzusetzen, wurde erstmals in der Zeit um das Jahr 1750 in Italien geäußert. Im Jahre 1766 kam es schließlich zu einem ersten Versuch einer Implantation. Merkliche Fortschritte gab es im Jahre 1949. Damals stellten Experten fest, dass sich Plexiglas gut eignet, um Kunstlinsen daraus zu produzieren. Im Jahre 1958 wurde die Iris-Claw Linse und im Jahre 1967 die refraktive Implantationsmethode Phakoemulsifikation eingeführt. Seit dem Jahre 1987 gibt es faltbare Kunstlinsen, und im Jahre 1997 wurde die faltbare Multifokallinse entwickelt. Eine Multifokallinse besitzt mehrere Brennpunkte und kann sowohl in der Nähe als auch in der Ferne scharfes Sehen ermöglichen. Wenn nicht nur eine Katarakt, sondern auch eine Altersweitsichtigkeit und eine Kurzsichtigkeit korrigiert werden sollen, ist die Multifokallinse die Linse der Wahl.

Grauer Star Operation: Heute werden Kunstlinsen, Sonderlinsen oder Premiumlinsen verwendet

Eine Grauer Star Operation kann in der Regel ambulant durchgeführt werden. Die Methode ist sehr schonend. Seit Beginn der 1990er Jahre wird die Operationsnarbe nicht mehr vernäht. Ein nahtloser Wundverschluss ist möglich. Das Prinzip einer Grauer Star Operation: Die natürliche Augenlinse wird entfernt und durch eine künstliche Linse ersetzt. Die Auswahl an Kunstlinsen ist sehr groß. Im Vergleich zu Standardlinsen können Premiumlinsen je nach Modell nicht nur eine Katarakt oder eine Fehlsichtigkeit, sondern auch eine Hornhautverkrümmung oder andere Anomalien des Auges korrigieren. Nicht nur bei Sonderlinsen oder Premiumlinsen, sondern bei allen Kunstlinsen ist es erforderlich, dass sie optimal auf die individuellen Besonderheiten und die Bedürfnisse des Auges abgestimmt sind. Die Entwicklung in den zurückliegenden Jahren im Bereich der Kunstlinsen ist rasant. Künstliche Augenlinsen heute kommen der Funktionsweise der natürlichen Augenlinsen je nach Typ immer näher.

Die Operation bei Grauem Star kann in der Regel ambulant durchgeführt werden. Dabei handelt es sich um einen minimalinvasiven Eingriff, bei dem die Linsenvorderkapsel geöffnet und die Linse meist mithilfe von Ultraschall oder durch einen Femtosekundenlaser zerkleinert und anschließend entfernt bzw. abgesaugt wird. Danach wird eine spezielle Kunstlinse, eine sogenannte Intraokularlinse, in den leeren Kapselsack eingesetzt. Auch die Ausheilung erfolgt in der Regel komplikationslos – die kleine Öffnung verschließt sich von selbst. Katarakt-Operationen sind nach heutigem Standard ein sehr sicherer Eingriff. Dadurch, dass die Kunstlinse individuell angepasst wird, kann eine bestehende Fehlsichtigkeit korrigiert werden.

Kontakt
Bundesverband Medizintechnologie e.V.
Elke Vogt
Reinhardtstr. 29b
10117 Berlin
030 / 246255-0
030 / 246255-99
mail@webseite.de
http://www.initiativegrauerstar.de