Kopfgeschichten – Verbindung von Kunst und Literatur

Die Köpfe von Jugendlichen auf ein Podest gestellt.

Kopfgeschichten - Verbindung von Kunst und Literatur

Cover Kopfgeschichten

Katharina Göbel – 09.04.2014, Bedburg – Das Besondere an dem Buch von Autorin Ruth Boketta ist die Verbindung von Kunst und Literatur, die die jungen Menschen nicht nur sprichwörtlich auf ein Podest stellt. Der Leser sieht ihren Kopf von außen, bekommt durch ihre Geschichten und Gedichte zum Thema „Verletzlichkeit“ aber ebenso Einblick in ihr innerstes Selbst. Denn „Kopfgeschichten“ offenbart Geschichten von Menschen, die in ihrem jungen Leben prägende Verletzungen erfahren haben, und niemals glaubten, dass sie mit ihren Texten ein Publikum finden würden. Dennoch ist es ihnen gelungen, die Leser dazu zu bewegen, über eigene Vorurteile ernsthaft nachzudenken. Junge Menschen mit einem (Ab-)Bruch in ihrer bisherigen schulischen Laufbahn, die die Erfahrung gemacht haben, „keine Verwendung“ in der Gesellschaft zu haben, werden im Buch in den Mittelpunkt gestellt und teilen ihre individuellen Lebensgeschichten. Sie erfahren damit erst Beachtung und eine neue Wertschätzung, die ihnen Zutrauen in die Zukunft und in ihre Leistungen schenkt.

Im Rahmen von Ruth Bokettas Schreibwerkstatt zum Thema „Verletzlichkeit“ sprachen junge Menschen unter dem Schutz der Anonymität von ihren Verletzungen und Gefühlen, ließen an ihrer inneren Welt teilhaben, um sie nun offen zu erzählen. Ihre Geschichten und Gedichte handeln u.a. von Diskriminierung, Konflikten im Elternhaus, Ausgrenzung, Missbrauch, Flucht, Mobbing und Verlassenwerden. Die modellierten Köpfe stammen von dem Berliner Künstler Harald Birck und wurden fotografiert von Hans Blossey.

Mit ihrem neuen Werk möchte Ruth Boketta gemeinsam mit den Jugendlichen Mut machen. Denn in der Auseinandersetzung mit den Brüchen in ihrer Biografie wurde den jungen Menschen, die in „Kopfgeschichten“ erzählen, eben auch bewusst, dass aus Verletzungen Stärke hervorgehen kann. Jeder Mensch fürchtet sich davor, verletzt zu werden, besonders bei schon gemachten Erfahrungen durch Demütigung, Enttäuschung oder Trennung. Aus Angst, diesen Schmerz erneut zu spüren, bauen sich viele „Schutzmauern“ auf, die sie ausgerechnet von den Menschen distanzieren lässt, die sie am meisten lieben, weil sie ihnen am gefährlichsten erscheinen. Aber was ist so schlecht an diesen Gefühlen, dass sie lieber unterdrückt werden, anstatt ihnen freien Lauf zu lassen? Verletzlichkeit ist menschlich. Die Mitschaffenden des Buches möchten ihren Lesern die Herzen öffnen, anderen vertrauen zu können. So lautet schließlich ein Zitat aus dem Buch:“Aus der Hoffnungslosigkeit ist Hoffnung gewachsen, aus der Nutzlosigkeit bin ich wieder wertvoll geworden. Aus meiner Angst, mich allein zu fühlen, ist ein neuer Mensch entstanden, der alles schaffen kann.“

Die Autorin ist in Bonn geboren und lebt mittlerweile in Dortmund. Nach ihrem Studium der Romanistik und Wirtschaftswissenschaften in Siegen und Salamanca arbeitet sie bereits seit 2001 als Lehrerin für Deutsch als Fremdsprache und Dozentin für kreatives Schreiben. Im Buch „Jetzt bin ich hier“ hat sie bereits 2013 Texte aus früheren Schreibwerkstätten veröffentlicht. Auch ihre neue Anthologie erscheint im April im Verlag 3.0. „Kopfgeschichten“ ist bis zur Veröffentlichung noch zum vergünstigten Subskriptionspreis von 10 Euro im Verlagsshop zu erwerben.
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