Kunst im Dorf – Ein Dorf l(i)ebt Kunst

Kunstwinter – Zwei Berliner Künstlerinnen proben das Dorfleben in Brandenburg

Kunst im Dorf - Ein Dorf l(i)ebt Kunst

Kunst und Landleben

Wittstock/Dosse. Fünf Monate lang wohnten die beiden Künstlerinnen in den vom umLand e.V. Zempow zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten des Buchfinkenhofes. Das dort eingerichtete Heidebüro wurde zur kulturellen Anlaufstelle im Dorf. Auf regelmäßigen Touren zur Freien Heide (Bombodrom) machten sie Pläne für ein Kunstprojekt. „Was nützt den Anwohnern eine FREIeHEIDe, die sie nicht betreten können?“, sagt Eva Kretschmer. Im Austausch mit den Dorfbewohnern wurden Ideen entwickelt, um auf die Notwendigkeit einer Munitionsräumung hinzuweisen. „Es kann nicht sein, dass jahrelang Natur und Umgebung geschändet werden, ohne die Konsequenzen zu bedenken und letztendlich auch zu tragen.“

Zum Abschluß der Zempower Residenzzeit gab es eine Ausstellung der Kinderkunstwerkstatt. Jeden zweiten Montag konnten 8-12 Kinder ihre Kunstwerke verfeinern. Unter der Anleitung der Künstler- und Designerinnen Eva Kretschmer und Mareile Keßler entstanden fabelhafte Kunstwerke. Es wurden Comics gezeichnet, Bücher gebunden, Stempel geschnitzt, Geschichten geschrieben und MuFuTis collagiert. „Das hat sich schon bis in die Nachbardörfer herumgesprochen.“, berichtet Mareile Keßler.
Das und vieles mehr konnte man sich bei der Abschluss-Ausstellung uim Buchfinkenhof bei Saft, Selters und frisch gebackenem Kuchen anschauen. Der regelmäßige Workshop war Teil des Angebotes, das die beiden „Artists in Residenz“ im Zempower Buchfinkenhof erarbeiteten.

MIt einer Party für die Kunst endete die Zeit der beiden Berlinerinnen in Zempow. Vorgestellt wurde ihr Kunstwerk „Schranke“. „Vielleicht ist unser Entwurf auch für die die anderen Heide-Dörfer interessant“, mutmaßen die Künstlerinnen mit einem Schmunzeln. Das Kunstwerk spielt an auf die immer noch nicht begehbare Freie Heide. Das ehemalige Bombodrom ist immer noch durch Schranken und Warnschilder abgesperrt. Im Heidebüro entwickelten die Künstlerinnen neue Möglichkeiten zur Nutzung des Bombodroms.

Engagiert haben sich Mareile Keßler und Eva Kretschmer während ihres Aufenthaltes auch für die Bürgerinitiative „Wittstock contra Industriehuhn“. Im Rahmen eines Ideenworkshops wurde das Logo der BI entwickelt, ein Spendenhahn gebaut und Fahnen diskutiert. „Das ganze Wittstocker Stadtgebiet kann bald Flagge zeigen“, bemerkt ein Vertreter der BI „Wittstock contra Industriehuhn“ und zeigt ein gedrucktes Exemplar „Jeder Vorgarten ist dafür geeignet.“

Das Prinzip der Wertabschöpfung durch große Konzerne und eine mit den schädlichen Konsequenzen zurückbleibende Allgemeinheit war bei den Künstlerinnen der ausschlaggebende Punkt sich mit ihrem Können einzubringen. „Ein professioneller Auftritt ist für eine Bürgerinitiative wichtig, um dem Anliegen Gewicht zu verleihen,“ versichert Eva Kretschmer.

Wie es mit dem Buchfinkenhof als neue Künstlerresidenz weitergeht, steht noch nicht fest. Für Mareile Keßler, Eva Kretschmer und das Dorf Zempow war es in jedem Fall ein ereignisreicher Winter: „Mit lang und einsam hatte das für alle Beteiligten nichts zu tun.“ konstatieren die beiden. Und das Wetter hatte auch nichts mit Winter zu tun. Es ist der wärmste Winter seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in Zempow.

In Zempow hat jetzt das Nachdenken über den nächsten Kunstwinter begonnen. Bildquelle:kein externes Copyright

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