Therapieoptionen bei Erkrankungen der Aorta

Die Gefäßchirurgen des Aorten-Zentrums in Siegen nutzen verschiedene Operationsverfahren

Therapieoptionen bei Erkrankungen der Aorta

Zwei Verfahren können bei einer Operation an der Operation zur Anwendung kommen. (Bildquelle: ipopba – Fotolia)

SIEGEN. Alle Erkrankungen, die an der Aorta auftreten können, haben eines gemeinsam: Zur Therapie stehen zwei Operationsverfahren zur Auswahl. Das ist zum einen die offen-chirurgische Operation mit einem direkten Zugang zur Aorta. Hierbei eröffnet ein Gefäßchirurg die Bauchdecke beziehungsweise die Flanke des Patienten. Zum anderen gibt es das endovaskuläre, minimalinvasive Verfahren, bei dem der Chirurg über einen Leistenschnitt ein Zugang zur Aorta schafft. Über die Leiste wird dann ein sogenannter Stentgraft, also eine Gefäß-Stütze in die Aorta implantiert. Besonders der Bereich der endovaskulären Therapie hat sich in den zurückliegenden Jahren schnell weiterentwickelt. So ist die endovaskuläre Therapie von Aortenerkrankungen heutzutage meist Mittel der Wahl.

Hybrid OP: Erfolgskontrolle noch während der Operation an der Aorta

In der Gefäßchirurgie im Diakonie Klinikum Jung Stilling in Siegen werden beide Verfahren – die offene Chirurgie und die endovaskuläre Therapie – von den Operateuren angewendet. Ob offene oder endovaskuläre Therapie – beide Methoden haben Vor- und Nachteile. Welches der beiden Operationsverfahren gewählt wird, hängt von den Ergebnissen der Voruntersuchungen und vom Allgemeinzustand des Patienten ab. Es ist Aufgabe der Gefäßchirurgen, dabei immer eine Abwägung zwischen dem Risiko einer Operation bzw. dem Risiko der nicht-behandelten Erkrankung zu treffen. „Unser Ziel ist es, abhängig vom Krankheitsbild und Gesamtzustand des Patienten die individuell beste Therapie auszuwählen“, betont Dr. med. Ahmed Koshty, Chefarzt der Gefäßchirurgie am Diakonie Klinikum Jung Stilling in Siegen.

Offen-chirurgische bzw. endovaskuläre Therapie der Aorta – wo liegt der Unterschied?

Bei der offen-chirurgischen Therapie im Zusammenhang mit Erkrankungen an der Aorta handelt es sich um ein etabliertes Verfahren in Routine- und auch in Notfall-Situationen. Unter Vollnarkose wird dem Patienten ein Aorten-Ersatz in Form einer Rohr- oder Y-Prothese eingesetzt. Die endovaskuläre Therapie erfolgt sozusagen von innen. Dabei wird über die Leistenarterie eine Stentprothese in die Hauptschlagader eingeführt. Die Implantation sowie der Sitz der Prothese werden unter Röntgendurchleuchtung und Kontrastmitteleinsatz kontrolliert. Es stehen verschiedene Stent-Prothesen zur Auswahl. Diese richten sich nach dem betroffenen Abschnitt der Aorta. Diese Art der Operation kann sowohl unter Vollnarkose als auch unter örtlicher Betäubung durchgeführt werden. Zugleich nutzen die Mediziner am Aorten-Zentrum einen modernen Operationssaal, den sogenannten Hybrid OP, in dem bereits während der Operation eine Erfolgskontrolle stattfinden kann.

Bei Dr. med. Ahmed H. Koshty, Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie, liegt der Schwerpunkt auf der Therapie aller Erkrankungen der Aorta. Die Klinik ist in einem Wachstumsprozess und arbeitet eng mit Ärzten, Pflegepersonal und Physiotherapeuten zusammen.

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