Verderbliche Ware: Weihnachtsbaum aus dem Internet

R+V-Infocenter: Oft kein Widerrufsrecht

Wiesbaden, 3. Dezember 2020. Den Weihnachtsbaum online bestellen und liefern lassen: Für viele Verbraucher ist das in Corona-Zeiten eine gute Option. Schwierig wird es jedoch, wenn die Tanne oder Fichte anders aussieht als gewünscht. Denn für geschlagene Bäume gibt es in der Regel kein Widerrufsrecht, warnt das R+V-Infocenter.

Die Wurzel macht den Unterschied
Kleidung, Möbel und viele andere Online-Einkäufe können Verbraucher problemlos und ohne Angabe von Gründen wieder zurücksenden. „Hier gilt das 14-tägige Widerrufsrecht“, sagt Michael Rempel, Jurist bei der R+V Versicherung. Verderbliche Waren sind von diesem Recht jedoch ausgenommen. Dazu gehören neben frischen Lebensmitteln auch klassische Weihnachtsbäume, Adventskränze aus Tannenzweigen und Schnittblumen. „Nur bei einem wirklichen Mangel kann der Kunde den geschlagenen Baum zurücksenden und einen kostenfreien Ersatz verlangen“, sagt R+V-Experte Rempel. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn eine Fichte statt einer Nordmanntanne vor der Tür steht. Im Gegensatz dazu gilt bei „lebenden“ Bäumen, also etwa eingetopften Tannen oder Bäumen mit Wurzelwerk, das Widerrufsrecht für Verbraucher.

Weitere Tipps des R+V-Infocenters:
– Wer seinen Weihnachtsbaum online kauft, sollte den Online-Shop vorab kritisch prüfen. Seriöse Händler geben Kontaktmöglichkeiten, Preise, Lieferzeiten, Versandkosten und die Geschäftsbedingungen an. Und sie verweisen regelmäßig auch darauf, dass es bei geschlagenen Weihnachtsbäumen kein Widerrufsrecht gibt.
– Bei der Wahl des Baumes sollten die Käufer auch darauf achten, wie schnell dieser seine Nadeln verliert. Dabei sollten sie auch den Transportweg und die Lieferzeit bedenken.
– Für online bestellte Dekorationsartikel wie Christbaumschmuck gilt – anders als für die geschlagene Tanne – ein Widerrufsrecht. Die Kunden können die anderen Artikel also zurücksenden.

Das R+V-Infocenter wurde 1989 als Initiative der R+V Versicherung in Wiesbaden gegründet. Es informiert regelmäßig über Service- und Verbraucherthemen. Das thematische Spektrum ist breit: Sicherheit im Haus, im Straßenverkehr und auf Reisen, Schutz vor Unfällen und Betrug, Recht im Alltag und Gesundheitsvorsorge. Dazu nutzt das R+V-Infocenter das vielfältige Know-how der R+V-Fachleute und wertet Statistiken und Trends aus. Zusätzlich führt das R+V-Infocenter eigene Untersuchungen durch: Die repräsentative Langzeitstudie über die „Ängste der Deutschen“ ermittelt beispielsweise bereits seit 1992 jährlich, welche wirtschaftlichen, politischen und persönlichen Themen den Menschen am meisten Sorgen bereiten.

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