Nutri-Score mit fragwürdigen Einstufungen

Etikettenschwindel statt Verbraucheraufklärung

sup.- Für aufmerksame Verbraucher sind Ampel-Kennzeichnungen nichts Neues. Bei Elektrogeräten beispielsweise signalisiert ein Label von grün bis rot die jeweilige Energieeffizienz. Jetzt statten mehrere Lebensmittelkonzerne ihre Verpackungen ebenfalls mit einer fünfstufigen Farbskala aus, dem so genannten Nutri-Score. Allerdings bezieht sich die Einstufung auf einen wesentlich schwieriger erfassbaren Wert: Gesunde Ernährung sollen wir auf diese Weise im Supermarkt leichter identifizieren können. Der Publizist Detlef Brendel, Autor des Buches „Schluss mit Essverboten“ (Plassen-Verlag), hat sich die Bewertungskriterien des Nutri-Score einmal genauer angesehen und etliche Ungereimtheiten entdeckt. So schneiden Nudeln als industrielle Fertigprodukte in Konserve oder Folie besser ab als Nudeln, die wir noch selbst kochen müssen. Und wer sich mit Fertigpommes und Fischstäbchen regelmäßig im grünen Bereich der Skala ernährt, gibt vermutlich auch kein Vorbild für Gesundheitsbewusstsein ab. „Dieses Label wird die Verbraucher erstens um den Verstand und zweitens um eine ausbalancierte Ernährung bringen“, urteilt Brendel. Sein Fazit: „Das ist Unsinn mit System.“

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Redaktion Andreas Uebbing

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